RUTH, 30, SCHWERE INFEKTION IN JUGEND, MAGERSUCHT IN LEHRE, PSYCHISCHER ZUSAMMENBRUCH, BURNOUT, ARBEITSUNFÄHIGKEIT

Lieber Herr Beer

Schon lange möchte habe ich mir vorgenommen Ihnen zu berichten wie es mir so ergangen ist seit der Therapie bei Ihnen. Die erste Zeit war schrecklich, ich dachte schon vor der Therapie ich kann nicht mehr, danach war noch einmal schlimmer. Ich hatte mühe beim Denken, ich konnte nicht einmal mehr das Zehnfingersystem auf der Tastatur, ich habe mich noch und noch verschrieben, Wörter vertauscht und alles war komplett verkehrt. Das Auto fahren machte mir Probleme weil ich das Gefühl in den Beinen und Füssen nicht mehr richtig hatte, so wurde das Autofahren mit mir etwas rumplig. :) Das ganz ging ca. einen Monat, dann fing es an... ich war nicht mehr so müde, ich bekam wieder eine fröhliche Mimik im Gesicht und ich fühlte mich allgemein viel frischer und fitter. Was mir am meisten gefällt und auch am meisten aufgefallen ist, ich habe mich wieder gefunden. Ich bin wieder ich. Was nicht nur gutes heißt, aber einem trotzdem ein gutes Gefühl gibt. Was nicht nur gutes heißt ist gemeint, dass ich meine alten "Fehler" die ich mir mühsam abgewöhnt habe wieder voll und ganz ausleben. Jetzt heißt es halt wieder etwas lernen, aber es gibt einem auch die Chance noch einmal zu überdenken was genau zu überarbeiten ist und was ganz einfach zu mir gehört. Die grösste von aller Veränderungen ist für mich, dass ich die Leidenschaft zum Nähen wieder komplett gefunden habe. Ich habe sogar schon eine Homepage eröffnet und mir ein Label erstellt, wenn sie möchten können sie unter (Webadresse) schauen gehen. Vor der Therapie habe ich auch schon gerne genäht aber ich hatte die Ausdauer und die Energie nicht mehr. Wenn ich etwas machen wollte, fehlte mir die Kreativität und die Energie und ich hatte nach 15 min. schon die Lust verloren. Zur Zeit kämpfe ich etwas gegen die Energie die in mir sprudelt, ich bin extrem Hyperaktiv und möchte am liebsten nähen, stricken, Homepage machen, backen und alles gleichzeitig und schon mit dem nächsten anfangen... und das ist nicht gut, es bringt mich in einen Stressfaktor denn mich verkrampft. Wenn ich an einem Sonntag alleine bin weil mein Partner arbeitet, stehe ich um 8.00 Uhr auf und setzte mich an die Nähmaschine, schlafen konnte ich schon gar nicht mehr weil ich es kaum erwarten konnte zu nähen und wenn ich dann in meinem Zimmer am nähen bin, ist es plötzlich dunkel draußen und ich habe gar nicht bemerkt das ich schon so lange am nähen bin. Letzten Freitag habe ich zu mir gesagt das ich spätestens um Mitternacht schlafen gehen, plötzlich war 2.30 Uhr und ich habe überhaupt nichts mitbekommen weil ich so in die Arbeit vertieft war. Ich muss jetzt unbedingt mich zwingen pausen zu machen sonst fehlt mir die Erholung. Ich kann auch nicht am Abend vor dem TV sitzen und nichts machen, das langweilt mich extrem. Ich bin jetzt so zu sagen von einem extrem ins andere gefallen, dieses ist natürlich viel angenehmer ich muss nur lernen damit umzugehen.

Das Leben ist für mich viel viel einfacher geworden!

Ich wünsche Ihnen einen schöne Tag

Herzliche Grüsse
Ruth Zinniker


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